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Digitalisierung: Schulträger müssen vorgreifen

Weinheimer Nachrichten 26.05.2018

Wie viele Tablets, Laptops oder PCs es an den Weinheimer Schulen gibt, hängt ganz von deren individuellen Medienkonzept ab. Was alle gemein haben: Die Kosten müssen die Schulträger zahlen. Dabei herrscht Zurückhaltung. Denn noch immer ist unklar, wie hoch die Fördergelder für die Digitalisierung sein werden – und ob sie je kommen. Symbolbild: Thomas Rittelmann

Die Zukunft hängt in Klassenzimmer 232, direkt neben der Tafel: ein Samsung Smart-TV mit CD-, DVD- und USB-Anschluss. 65 Zoll, schwarzer Flachbildschirm, Kopplungsmöglichkeit mit Smartphones. Und das Wichtigste: ein Zugang zum Internet, das Tor zum Wissen der Menschheit.

Drei Viertel der Klassenräume am Werner-Heisenberg-Gymnasium (WHG) Weinheim sind mit einem Smart-TV ausgestattet – bis zum Ende des Sommers soll es die ganze Schule sein.

Mit dem Bildungsplan 2016 ist die Digitalisierung an den Grund- und den weiterführenden Schulen in Weinheim zu einem wichtigen Bestandteil des Unterrichts geworden. Das sagt Katja Hoger (Archivbild: Marco Schilling), geschäftsführende Schulleiterin der Weinheimer Grund-, Haupt-, Werkreal- und Realschulen: „Die Medienbildung entwickelt sich zunehmend zu einer zentralen Schlüsselqualifikation.“

Das bedeutet: IT-Unterricht, Klassensätze von Endgeräten, Fortbildung der Lehrkräfte. Das digitale Lernen erleichtert den Unterricht, es kommt Abwechslung rein, abstrakte Themen können anschaulich aufbereitet werden – sowohl in den Naturwissenschaften, als auch in den Sprachen. „Meiner Französisch-Klasse kann ich eben mal schnell Videos auf YouTube zeigen“, sagt WHG-Direktorin Gabriele Franke. Im Physik-Unterricht kann der Aufprall eines Balles berechnet werden. Und in der fünften Klasse lockert eine mediale Präsentation über die „Neolithische Revolution“ – die Entwicklung des Menschen vom Jäger und Sammler zu dem, was er heute ist – die Unterrichtsstunde auf.

Ratloses Kultusministerium

Digitale Medien lösen quietschende Kreidezeichnungen und triefende Tafelschwämme jedoch nicht ab, sagt Hoger: „Sie ergänzen und erweitern die bewährten Medien und Methoden sinnvoll – sofern die entsprechende Ausstattung vorhanden ist.“

Digitale Endgeräte gehören zwangsläufig zur Umsetzung des Bildungsplans. Allerdings müssen die Schulträger und Schulen die Kosten der Tablets, Laptops und Computer allein stemmen. „Diese Finanzierung liegt nahezu ausschließlich in der Hand der Kommunen“, sagt Hoger. Unterstützung gebe es durch Fördervereine, Spenden und Stiftungen. Laut Hopp Foundation kostet ein Klassensatz Tablets zwischen 15 000 und 20 000 Euro. An Weinheimer Schulen wurden bisher zehn Klassensätze finanziert.

Fördergelder – Fehlanzeige. Das Großprojekt „Digitalpakt“ mit seinen fünf Milliarden Euro, die die ehemalige Bundesbildungsministerin Johanna Wanka den Ländern für die digitale Bildung versprach, liegt auf Eis.

Das baden-württembergische Kultusministerium verweist in dieser Sache an den Bund. Die Lage sei deprimierend, das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gibt keine Auskunft darüber, ob die Richtlinien überhaupt noch gelten, heißt es in einer Pressemitteilung, die das Kultusministerium auf Anfrage verschickt.

Im Februar wurde auch noch der Start des landesweiten Vorzeigeprojekts der Grünen und der CDU abgesagt: die Bildungsplattform „ella@bw“. Der Grund: Die Landesoberbehörde IT Baden-Württemberg und der IT-Dienstleister Kommunale Datenverarbeitung Baden-Franken, die für den technischen Betrieb zuständig sind, meldeten eine unzureichende Serverleistung. Zur Zeit werde von einem externen Sachverständigen geprüft, wann „ella“ realisiert werden kann. Das Kultusministerium verspricht schon jetzt, dass man in den nächsten Jahren unter anderem in den Aufbau von „ella“ investieren wird: „24 Millionen Euro werden im Rahmen der Landesstrategie digital@bw im Doppelhaushalt 2018/19 bereitgestellt“, teilt Pressesprecher Florian Gleibs mit. Wann die versprochenen Mittel allerdings ausgeschüttet werden, wie hoch sie am Ende sein werden und ob sie überhaupt kommen, ist unklar. „Das führt auf auf kommunaler Ebene landes- und bundesweit natürlich zu Zurückhaltung“, sagt Hoger dazu.

Auf die versprochene Unterstützung wollen und können Schulträger und Schulen allerdings nicht warten – und zahlen daher die Rechnung ohne die versprochene Unterstützung. Dabei wünschen sich die Schulen nur eines: Dass die Finanzierungsfrage auf Bundes- und Landesebene endlich geklärt wird.

Bis dahin investiert die Stadt Weinheim weiter in die Ausstattung der Schulen. Und auch in diesem Jahr stehen genügend Mittel zur Verfügung, um die Umsetzung der Digitalisierung an den Weinheimer Schulen voranzubringen, sagt Stadtsprecher Roland Kern stellvertretend für das Amt für Bildung und Sport. Wie genau die Digitalisierung unterstützt wird, ist Thema der nächsten Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 13. Juni.

Letztlich sei die Kooperation zwischen Schulen und Schulträger konstruktiv, bestätigen beide Seiten. „Wir wünschen uns einen direkten Ansprechpartner, der den Ausbau und den Support der Systeme vor Ort übernimmt“, sagt Hoger. „Wir gehen davon aus, dass die Planstelle Digitalisierung bei der Stadt bald besetzt sein wird“, so Kern.

Einen einheitlichen Standard bei der Ausstattung an den Weinheimer Schulen gibt es nicht. Der Entwurf der Landesregierung zum einheitlichen Standard für die Digitalisierung wurde laut Hoger noch immer nicht beschlossen.

Was angeschafft wird, ist demnach abhängig von den unterschiedlichen Medienbildungskonzepten der Schulen. Stadtverwaltung und geschäftsführende Schulleitung haben sich daher auf ein System mit mobilen Endgeräten verständigt. Das wird schon an den Grundschulen umgesetzt. Doch auch die weiterführenden Schulen haben im Sinne der Digitalisierung einiges zu bieten, wie sich auf Anfrage unserer Lokalredaktion zeigt. Daran haben auch die Schüler am Privatgymnasium, am Werner-Heisenberg-Gymnasium, an der Dietrich-Bonhoeffer-Schule und der Hans-Freudenberg-Schule nichts auszusetzen – zumindest laut Jugendgemeinderat. Die jungen Gremiumsmitglieder geben sich zufrieden mit dem, was ihre Schulen zur Verfügung stellen und haben nur wenige Verbesserungsvorschläge. Einer davon, WLAN-Hotspots für Schüler am WHG einzurichten, wurde von der Schulleitung bewilligt – allerdings nur für die Oberstufenschüler im Dachgeschossraum „Studio“.

Und wie sieht es aus pädagogischer und didaktischer Sicht mit der fachlichen Kompetenz bei den Lehrern aus? Der Großteil von ihnen, sagen die Jugendgemeinderäte, habe Ahnung vom Umgang mit Tablets und Laptops. „Die Lehrerfortbildung nimmt eine gute Entwicklung“, sagt Hoger. Ganze Kollegien machen sich auf zu schulinternen Fort- und Weiterbildungen. 5 Millionen Euro, sagt das Kultusministeriums, fließen mit dem nächsten Doppelhaushalt in die Qualifizierungsoffensive für Lehrkräfte, weitere Landesmittel in die Erprobung einzelner Tablet-Projekte, insbesondere in ihre solide wissenschaftliche Begleitung. Das führt jedoch wieder zur Ausstattungsfrage. „Wir können die Lehrer zum Vor- und Nachbereiten des Unterrichts nicht mal eben so mit Tablets ausstatten“, sagt WHG-Direktorin Gabriele Franke.

Die nächste Baustelle: der Ausbau eines leistungsfähigen Breitbandnetzes und eine ausreichende und schnelle Glasfaserverkabelung. „Durch den Zweckverband fibernet-rn ist eine Verbesserung in Sicht“, sagt Hoger. Als erste Schule soll die Theodor-Heuss-Grundschule in Oberflockenbach 2019 einen Glasfaseranschluss erhalten – je nachdem, wie schnell der Glasfaserausbau im restlichen Stadtgebiet erfolgt, kommen weitere Schulen dran. lim
 
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